Spendenaktion für die Ukraine

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Die Bischof-Neumann-Schule in Königstein sieht sich als Nachfolgerin der St. Albert-Internatsschule in großer Verantwortung angesichts der Flüchtlingsströme aus dem Osten. Kamen doch viele der ersten Schüler der Schule nach der Gründung vor 75 Jahren aus Familien, die Krieg, Flucht und Vertreibung selbst erlebt hatten.
Und auch aufgrund ihres christlichen Werteverständnisses hat die BNS nun sehr vielfältige und bunte Hilfsaktionen für die ukrainischen Geflüchteten ins Leben gerufen.
Da alle Hilfsorganisationen, die sich seit Jahrzehnten mit Flüchtlingshilfe professionell beschäftigen, am besten einschätzen können, welche Hilfe wo notwendig und effektiv ist, haben die Initiatorinnen zwei zentrale Spendenempfänger ausgewählt; zum einen den Malteser Hilfsdienst, zum anderen Caritas International.
Auf der Webseite der Malteser werden spezifisch Spenden aus der Schulgemeinde gesammelt. Am Sonntag, 27. März, 19.00 Uhr stand die Spendenuhr auf exakt 20.000,- Euro.
https://www.malteser.de/spenden-helfen/spendenaktionen.html?cfd=fofgo
Schulleiter Jens Henninger zeigt sich überwältigt über diese große Spendenbereitschaft in der Schulgemeinde, zu der auch ehemalige Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte gehören. „Unser erstes Spendenziel hatten wir schon nach 24 Stunden erreicht. Inzwischen konnten wir das Ziel schon dreimal nach oben korrigieren.“ Die Koordination des Malteser-Projektes hat Lehrerin Dr. Doris Borchmeyer übernommen. Sie ist seit Jahren auch für den durch die Malteser unterstützten Schulsanitätsdienst verantwortlich.
Caritas International bekommt den Erlös der vielen bunten Aktionen, die sich die sehr motivierten Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium der BNS in den vergangenen Tagen ausgedacht haben. Dabei haben sie freie Hand von der Schulleitung bekommen. So organisierte die Schülervertretung (SV) der BNS eine Spendenwoche, in der einzelne Klassen und Kurse durch Waffel- und Kuchenverkauf oder andere Aktionen Geld sammelten.
Zwei Schülerinnen der Klasse 5b haben spontan zuhause Muffins gebacken, vor ihrer Haustür an Wanderer verkauft und den Gesamterlös in Höhe von 250,- Euro in den Spendentopf eingebracht.
Die vier Tutorien der E-Phase (10. Klasse) veranstalteten einen Flohmarkt mit Waffelverkauf. Von der "Lötwerkstatt" über Mikroskope wurde Vieles an die Mitschüler und die Lehrkräfte verkauft, das sonst zu Hause im Keller oder auf dem Speicher vor sich hin staubt - Bücher, Comics und Spiele fanden ein neues Zuhause - Die Schülerinnen und Schüler waren mit großer Begeisterung und viel Engagement im Einsatz, brachten mit aktiven Verkaufsstrategien ihre Schätze an die Kunden; einige verlagerten den Waffelverkauf am frühen Nachmittag in die Königsteiner Innenstadt und konnten dort noch einmal Geld für die Spendenkasse sammeln.
In einer weiteren Aktion wurden Hilfsgütern für Geflüchtete aus der Ukraine gesammelt. Sehr gut erhaltene und gepflegte Kleider und Schuhe sowie Schulsachen und Hygieneartikel wurden in der Pausenhalle der Schule abgegeben. Insgesamt konnten 50 Kisten an Hilfsgütern einer privaten Initiative in Frankfurt-Niederrad übergeben werden. Die Mitglieder dieser Gruppe, zu der auch ein Oberstufenschüler der BNS gehört, haben selbst ukrainische, russische oder deutsche Wurzeln und verteilen die Sachen an ukrainische Flüchtlinge, die meist mit sehr kleinem Gepäck in Frankfurt ankommen.
Die Koordination der schulinternen Aktionen liegt bei den Lehrerinnen Marion Minten-Laxy und Dr. Irene Polke. Insgesamt kamen während der letzten zwei Wochen bereits rund 5.000 € zusammen.
„Das primäre Ziel unserer Aktionen liegt natürlich im Sammeln von Spendengeldern. Es ist toll, wie viel hier schon zusammengekommen ist. Es ist aber auch wichtig, dass Schülerinnen und Schüler erkennen, dass persönlicher Einsatz große Wirkung haben kann und man Situationen nicht hilflos gegenüberstehen muss.“, so Schulleiter Henninger.
Um den Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit zu geben, sich selbst mit den eigenen Ängsten und Fragen angesichts des Krieges auseinanderzusetzen, findet an jedem Freitag vor der ersten Stunde ein Friedensgebet vor dem Kreuz in der Pausenhalle statt. Dort wird an die Opfer des Kriegs in der Ukraine gedacht und gemeinsam gebetet. Diese Andachten werden von der Schulpastoral gestaltet und musikalisch von einzelnen Orchestermitgliedern begleitet.
Inzwischen besuchen auch acht ukrainische Jugendliche die Bischof-Neumann-Schule. In einer Mitteilung an die Schulgemeinde bedankte sich Direktor Henninger bei allen ganz herzlich: „Mein Dank gilt den Klassen und Kursen, die die neuen Mitschülerinnen und -schüler aufnehmen, den Lehrkräften, die sich um sie kümmern und unterrichten, dem Sekretariat für die Organisation, den Freunden und Förderern der BNS für die finanzielle Unterstützung, dem Bistro-Verein für das Sponsoring von Essens-Gutscheinen sowie unserem Schulträger, der St. Hildegard-Schulgesellschaft, der die zusätzlichen Deutschkurse finanziert und die Schulplätze unentgeltlich zur Verfügung stellt. Gemeinsam werden wir unserer Verantwortung gerecht und bleiben hier den Wurzeln der BNS treu.“

BNS Flohmarkt _ Photo (c) Irene Polke.jpg

BNS Kleidersammlung _ Photo (c) Alexander Sch afer.JPGFlohmarkt von Schuelern der EPhase f Ukrainehilfen der Bischof Neumann Schule Muffins und Co  kl.jpg

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