Wir sind kein Ersatz!

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Am Mittwoch, 8. Dezember 2021, übergaben Vertreter/innen hessischer Privatschulen mehr als 13.000 Unterschriften zum Thema „Ersatzschulfinanzierung“ an den Petitionsausschuss des Hessischen Landtags.
Die Hessische Landesregierung arbeitet zurzeit an einem neuen Gesetzesentwurf zur Finanzierung der sogenannten Ersatzschulen. Die freien Schulen befürchten weitere finanzielle Benachteiligungen und fordern die ihnen gesetzlich zustehenden Mittel.

Zur gleichen Zeit fand in der Königsteiner Innenstadt ein gemeinsamer Aktionstag von Bischof-Neumann-Schule und St. Angela-Schule statt.
Zunächst bildeten etwa 1000 Schüler/innen aus beiden Schulen eine Menschenkette quer durch die Königsteiner Innenstadt.
Mit dieser Schülerkette sollte zum einen die Verbundenheit von BNS und SAS, aber auch die Verbundenheit aller sogenannten Ersatzschulen in Hessen untereinander zum Ausdruck kommen.
Das hessische Bildungssystem lebt von seiner Vielfalt. Diese muss erhalten bleiben. Nicht umsonst haben die Väter und Mütter des Grundgesetzes nach den Erfahrungen der Nazizeit den Bildungsauftrag nicht nur dem Staat übertragen und das Privatschulwesen als wichtigen Bestandteil des demokratischen Deutschlands in der Verfassung verankert. Wir als christliche Schulen sind da nur ein (sicher aber sehr wichtiger) Baustein. Aber Eltern müssen genauso die Möglichkeit haben, ihr Kind auf einer Waldorf- oder einer Montessori Schule oder bei einem anderen freien Träger anzumelden.
Mit der Schülerkette wollten wir zum anderen die Verbundenheit unserer Schulen mit der Stadt Königstein zum Ausdruck bringen. Das bringt unser Motto „Wir sind Schulen – kein Ersatz“ auch deutlich zum Ausdruck. Ich denke, wir als BNS und SAS können mit Fug und Recht behaupten, wesentliche Bausteine des Schulstandortes Königstein zu sein.
Anschließend fand auf dem Kapuzinerplatz „Unterricht an einem außerschulischen Lernort“ statt. Mit dabei waren, die Bläsergruppe aus der Jgst. 6 der SAS (Thema: „Wir blasen euch den Marsch“, die Turn-AG der BNS unter der Leitung von Frau Wentzell (Stundenthema: „Das Bildungssystem darf nicht auf den Kopf gestellt werden“, der Geschichts-LK aus Q3 der BNS mit Herrn Dehmel (Thema: Bildung in der Geschichte“ und die Bienen-AG der SAS unter der Leitung von Herrn Hermann (Stundenthema: „Wir zeigen unseren Stachel“.

Neben den beiden Schulleitern, Herrn Schuler (SAS) und Herrn Henninger (BNS) kamen auch Vertreterinnen der SV und des SEB zu Wort.

Jens Henninger fasste in seiner kurzen Ansprache die Forderungen an die Landesregierung in fünf knappen Punkten zusammen:

Wir fordern die Verantwortlichen im Kultus- und Finanzministerium und letztendlich die Abgeordneten im Hessischen Landtag als Gesetzgeber auf, eine faire Finanzierung der Ersatzschulen in Hessen zu garantieren.
Der gesetzlich festgelegte Anspruch, dass 85% der Kosten erstattet werden, wurde schon in den letzten Jahren nicht ansatzweise erfüllt. Es droht die Gefahr, dass diese Benachteiligung von Ersatzschulen durch die Neufassung des Ersatzschulfinanzierungsgesetzes auch für die nächsten Jahre verfestigt wird.
Wir sind christliche Schulen und keine gewinnorientierten Unternehmen. Die Erhöhung des Schulgeldes ist für uns deshalb keine Alternative. Es darf keine Sondierung nach den Besitzverhältnissen der Eltern geben.
Der Zuspruch, den unsere Schulen erfahren, zeigt, dass wir sehr gute Arbeit leisten: Wir führen unsere Schülerinnen und Schüler zu ihren gewünschten Abschlüssen und erzielen dabei hervorragende Ergebnisse, die Entwicklung der einzelnen Persönlichkeit steht dabei immer im Zentrum. Wie auch die öffentlichen Schulen bilden wir Lehrkräfte aus und unterstützen die Schulämter und Studienseminare durch die Übernahme von Aufgaben wie z.B. der Erstellung von Aufgabenvorschlägen für das Landesabitur.
„Wir sind Schulen, kein Ersatz“ Unsere Arbeit und Leistung muss anerkannt und gewürdigt werden. Wir fordern keine Sonderbehandlung, sondern einfach das, was uns gesetzlich zusteht.
An diesem Tag fanden an ganz vielen Ersatzschulen in Hessen entsprechende Veranstaltungen statt. Wir haben hier mit unserem Aktionstag einen kleinen Beitrag geleistet. Nun hoffen wir, dass die politischen Entscheidungsträger sich der Problematik bewusst werden und die Privatschulen in Hessen in den nächsten Jahren auf eine faire Finanzierung vertrauen können.

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Fotos: Wolfgang Riedel & Claudia von Eisenhart Rothe