Cannabis-Vortrag

"Alles ganz harmlos?"

In der aktuellen öffentlichen Debatte ist die Freigabe des Cannabiskonsums vor allem als Schmerzmittel ein heftig diskutiertes Thema. Dies führt manchmal zu der irrigen Annahme, Cannabis  sei auch für Jugendliche weitgehend harmlos.

Umso wichtiger ist es im Sinne der Prävention gut Bescheid zu wissen, um eine klare eigene Position zu finden. Deshalb ließen sich am Donnerstag, den 4.02.2016 etwa 80 Schüler, Eltern und Lehrer in der Bühnenhalle von Herrn Prof. Dr. K. Krakow (Asklepios-Klinik), Frau Hauptkommissarin M. Moll, Jugendkoordinatorin der Polizeidirektion Hochtaunus und Herrn S. Ott vom Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe in Bad Homburg über die neuesten Erkenntnisse informieren.

Prof. Krakow zeigte dabei die psychischen Akut- und Spätfolgen beim Cannabiskonsum auf. Da die Wirkung je nach Konsumform individuell und situationsabhängig sehr verschieden ausfallen kann, lässt sich keine generalisierende Aussage zum Konsum bei Erwachsenen machen; bei Jugendlichen in der Entwicklungsphase sind aber deutliche Einflüsse auf die Intelligenz und die Stimmungslage bis hin zu psychotischen Störungen möglich. Hinzu kommt, dass der THC-Gehalt (psychisch wirksamer Hauptbestandteil) in den modernen Züchtungen teilweise mehr als doppelt so hoch sein kann wie in den 80er Jahren.

Frau Moll präsentierte die neuesten Erhebungen zum aktuell deutlichen Anstieg an Konsumenten unabhängig von Alter, Wohnort oder sozialem Status auch in unserer Region. Anhand einer Modellrechnung zeigte sie außerdem, dass selbst ohne Unfallfolgen das Fahren unter Drogeneinfluss zu einer teuren Angelegenheit wird, wenn man in eine Polizeikontrolle gerät.

Herr Ott konnte die gesamte Problematik aus der Sicht des Drogenberaters bestätigen. Über das FreD-Programm soll erstauffälligen Jugendlichen frühzeitig ein Informations- und
Hilfsangebot vorgestellt werden. Am wichtigsten ist es jedoch, durch verantwortungsbewusste Gespräche in den Familien Kinder und Jugendliche insgesamt frühzeitig beim Nein-Sagen zu stärken, unabhängig ob es sich z.B. um Cannabis, Zigaretten oder Alkohol handelt. 

 

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