Klimakonferenz-Simulation an der BNS

Neuntklässler besser als COP29 Ergebnis in Baku/ Erderwärmung senken als Teamleistung


Am vergangenen Donnerstag wurde an der Bischof-Neumann-Schule in Königstein heftig verhandelt und debattiert, es ging um Milliarden für die Länder des globalen Südens, um Zahlungen der chinesischen Delegation in den Klimafonds und darum, die Erderwärmung durch gemeinsames Handeln sichtbar und wirksam zu reduzieren.

Dazu war die Multivision an die Bischof-Neumann-Schule gekommen. Durch einen glücklichen Zufall hatte die Klimaschutzbeauftragte der BNS an einer Verlosung teilgenommen und die Multivision- von der Naspa gesponsert- an die BNS bekommen.
Einleitend wurden den knapp 90 Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen vom Multivision-Moderator Jonas Nichell im Schnelldurchgang einige Hintergründe des Klimawandels erläutert. Er veranschaulichte den Treibhauseffekt, der bis zum Vor-Industriezeitalter das Leben auf der Erde überhaupt möglich gemacht hat, heute jedoch durch den übermäßigen Ausstoß von Treibhausgasen außer Kontrolle geraten ist. Auch ging er auf die Temperaturkurven und die Zusammenhänge mit dem Treibhausgasausstoß ein. Er erläuterte mit eindringlichen Bildern, wie die Folgen der Erderwärmung heute überall auf der Welt spürbar sind.
Die Schülerinnen und Schüler, die bereits  in der großen Bühnenhalle der BNS in größeren Konferenzrunden Platz genommen hatten, wurden anschließend aufgefordert, zufällig Namensschilder zu ziehen, die sie den Rest des Vormittags  als Teil einer großen Delegation auswiesen.
So fanden sich bunt gemischte Delegationen aus der EU, den USA, den anderen Industrieländern, China, Indien und den anderen Entwicklungsländern in neuen Runden wieder.
Sie bekamen umfangreiche Dokumente zur Hand und zogen sich jeweils zu lebendigen Strategiebesprechungen zurück.
Der Arbeitsauftrag war: Zurückzukehren in die Klimakonferenz und Angebote zu machen zu fünf zentralen Punkten, die mit konkreten Werten unterlegt werden mussten: Treibhausgashöchststand bis zu einem bestimmten Jahr, Jahr des Beginns der Emissionsreduktionen, jährliche Reduktionsrate in Prozent, Reduktion der Entwaldung, Bemühungen zur Wiederaufforstung, und - sehr wichtig für die Verhandlungen mit anderen Delegationen anderer Ländergruppen- Angebote oder Forderungen für Kompensationszahlungen in Milliardenhöhe.
Der Moderator schlüpfte, auch äußerlich, in die Rolle von António Guterres , dem UN-Generalsekretär, der einen flammenden Appell an die Delegierten richtete, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um das Überleben der Menschheit zu sichern.
Die Delegierten des globalen Südens sahen sich damit konfrontiert, dass sie nach ihrer Rückkehr, keine Sitzplätze mehr vorfanden, da ihre finanziellen Möglichkeiten eine bessere Ausstattung während der Konferenz nicht zuließen. 
Sie richteten einen dringlichen Appell an alle anderen Länder, sie beim Einsparen von Treibhausgasen und bei der Wiederaufforstung ihrer Länder zu unterstützen.
Die von den Delegationen anschließend vorgetragenen Verhandlungsangebote wurden in ein vom MIT (Massachussets Institute for Technology)  entwickelten Computerprogramm eingegeben. Das verwendete Computerprogramm wird in der Realität zum Training von Politikern und Konzernen genutzt.
Schon nach der ersten Runde der Klimakonferenz-Simulation konnten die Schülerinnen und Schüler die Erderwärmungskurve sichtbar senken auf unter 3 Grad Celsius.
In der zweiten Runde wurden die Verhandlungen etwas schärfer, die Forderungen an die Delegationen aus China, Indien, USA und die EU lauter.
Am Ende der sechs Stunden konnten die Schüler in  der Simulation die Erderwärmung durch ihr Verhandlungsgeschick auf 2,3 grad Celsius senken, ihr Ergebnis war also besser, als das der in der vergangenen Woche beendeten COP 29 Klimakonferenz in Baku, die rechnerisch etwa bei 2,7 Grad Erderwärmung und einem Billionen Dollar großen Kompensationspaket endete.
Die Schüler verhandelten jedoch lediglich 27 Milliarden Euro jährlich in den Klimafonds ein, dies dürfte in der Realität den Verzicht auf Waldrodungen und den Umbau der Energiewirtschaft auf Erneuerbare Quellen nicht finanzieren können.
 
Beobachter waren Dr. Achim Schröder, Leiter des Lehrerausbildungsseminars in Bad Vilbel, sowie der Klimamanager der Stadt Königstein Daniel Zink und der Jugendratsvorsitzende aus Oberursel Jonas Giebitz. Die Beobachter waren begeistert vom modernen Format der Veranstaltung, das alle Schülerinnen und Schüler aktiv in die Rollen von Vortragenden, Sprechenden und Verhandlungsführenden brachte.
Das Feedback der Schülerinnen und Schüler war äußerst positiv, wurde doch die sehr komplexe Klimakonferenztechnik mit sehr viel Spaß lebendig und interaktiv, auch mit Hilfe digitaler Instrumente im großen Team erfahrbar. 
Die stellvertretende Schulleiterin Barbara Weber dankte der Naspa und der Multivision sowie der organisierenden Kollegin für die gelungene Veranstaltung.
 
 
MIT Instrument für Klimakonferenz-Simulation:  https://www.climateinteractive.org/en-roads/  
 
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Ergebnis Klimakonferenz BNS
Schueler Delegationen der KLimakonferenz an der BNS