„Den Hass überwinden“
Beeindruckende Zeitzeugenbegegnung des Jahrgangs Q3
Am Montag, dem 30.9.2024, nahm der Jahrgang der Q3 an dem in Limburg veranstalteten Zeitzeugengespräch mit Überlebenden der Schoah und Verfolgten des NS-Regimes teil. Initiiert wurde die Veranstaltung im Rahmen der „Zeitzeugenwoche“ durch das Projekt „Zeitzeugen“ des Bistums Limburg.
Nach etwas Warten und dem Verteilen der Räume, ging es auch schon los. Vor Ort waren Inge Auerbacher, die aus New York angereist war, Anna Janowska-Ciońćka aus Krakau, Anna Pliszka aus Warschau und, per Videokonferenz aus Stockholm zugeschaltet, Leon Weintraub.
Wir waren der Vortragsgruppe Inge Auerbachers zugeteilt. Sie teilte ihre beeindruckende, gleichzeitig jedoch auch traurige Geschichte mit uns. Untermauert wurde diese durch eine Präsentation mit ihren originalen Bildern, was Auerbachers Leben persönlich erfahrbar machte. So erzählte sie von ihrer Kindheit in einem kleinen schwäbischen Dorf, in dem sie aufgewachsen war, von ihrer Familie, aber auch, wie sie später während der Haft in Theresienstadt mehrmals nur knapp der Deportation nach Auschwitz, und damit dem wohl sicheren Tod, entgangen war. Etwa 5 Jahre lebte sie mit ihren Eltern in dem sogenannten „Musterlager“, wie es im NS-Jargon euphemistisch genannt wurde, in Theresienstadt.
Inge Auerbacher zeigte dem Publikum auch ihren originalen „Juden-Stern“, den sie ab ihrem sechsten Lebensjahr tragen musste.
Nach einer kurzen Pause konnten wir unsere Fragen stellen, auf die sie ausführlich einging. Dabei ging es nicht nur um ihre Vergangenheit und die Frage, wie sie diese verarbeite bzw. wie sie die Verbrecher von damals ansehe, sondern auch um die aktuelle Politik und die Gefahr, die der Hass auf der Welt mit sich bringt. Ein Gedanke, den an die Anwesenden weiterzugeben, ihr ein wichtiges Anliegen war. So hob sie zum Schluss des Vortrages noch einmal ihren zentralen Appell mit den Worten hervor: „Schalom! Frieden! Nur so können wir den Hass überwinden.“
Nach kurzem Warten in der Empfangshalle ging es dann zur Mittagszeit wieder mit dem Bus zurück nach Königstein.
Schüler des Geschichts-LKs